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Wildes Sammeln im Herbst – Ein Guide zur Ernte von natürlichen Schätzen

Wildes Sammeln im Herbst bietet eine wunderbare Möglichkeit, die Natur auf eine ganz besondere Art zu erleben. Die kühle Jahreszeit bringt nicht nur wunderschöne Farben in die Wälder, sondern auch eine Fülle von essbaren Schätzen. Von Beeren und Pilzen bis hin zu Wurzeln und Knollen – der Herbst ist die perfekte Zeit, um wilde Lebensmittel zu ernten und dabei achtsam mit der Natur und den Ressourcen der Landwirtschaft umzugehen.


Als moderne Mönchin zieht es mich mittlerweile öfter in die Natur als in den Supermarkt. Dieses Leben habe ich mir immer erträumt, und Schritt für Schritt rücke ich ihm näher.


Topinambur Mitte Oktober... braucht noch 3-4 Wochen
Topinambur Mitte Oktober... braucht noch 3-4 Wochen

Wildes Sammeln im Herbst – Natürliche Schätze und landwirtschaftliche Nachlese

Beim wilden Sammeln im Herbst können wir eine Vielzahl von Pflanzen, Früchten und Pilzen finden, die uns die Natur schenkt. Doch nicht alles, was wir ernten, stammt aus der Wildnis – einiges bleibt auch als Überbleibsel der Landwirtschaft zurück. Mit dem richtigen Wissen lassen sich diese wertvollen Schätze sicher und nachhaltig ernten. Doch was genau lässt sich in den herbstlichen Monaten in freier Wildbahn und auf den Feldern sammeln? Hier erfährst du, worauf du beim Foraging und bei der Nachlese achten musst.


Warum ist der Herbst die beste Zeit für wildes Sammeln?

Der Herbst bietet eine einzigartige Fülle an Wildpflanzen und Pilzen, die bereit zur Ernte sind. Die Temperaturen sinken, der Regen kehrt zurück, und viele Pflanzen haben ihre volle Reife erreicht. Wildes Sammeln im Herbst bedeutet auch, sich auf eine Vielzahl von Ernteprozessen einzulassen – von Beeren und Pilzen bis hin zu Wurzeln und Knollen. Aber auch auf den Feldern bleibt oft noch etwas zurück.

Die wichtigsten Schätze, die im Herbst gesammelt werden können, sind:

  • Schlehen: Diese kleinen blauen Beeren sind vor allem nach dem ersten Frost essbar und eine ideale Zutat für Liköre oder Marmeladen.

  • Hagebutten: Die Früchte der Wildrosen sind reich an Vitamin C und perfekt für Tee oder Mus.

  • Weißdorn-Beeren: Die leuchtend roten Beeren des Weißdorns sind ebenfalls eine tolle Herbsternte. Sie sind essbar und bekannt für ihre herzstärkende Wirkung.

  • Waldpilze: Steinpilze, Pfifferlinge, Maronen- und Rotfußröhrlinge sowie violette Lacktrichterlinge bieten eine reiche Ernte. Achtung vor giftigen Doppelgängern!

  • Esskastanien/Maronen: Die Esskastanien, auch als Maronen bekannt, lassen sich im Herbst wunderbar sammeln. Ihre stacheligen Schalen fallen zu Boden, wenn die Früchte reif sind, und bieten eine leckere und nahrhafte Zutat für herbstliche Gerichte.

  • Walnüsse: Im Herbst reifen auch die Walnüsse, die oft unter den Bäumen zu finden sind, sobald ihre grüne Hülle aufplatzt. Achte darauf, nur gesunde und trockene Nüsse zu sammeln, um sie lange lagern zu können. Auch Sonnenblumenkerne sind nun reif.

  • Topinambur: Der Topinambur ist eine winterharte Knolle, die besonders im Spätherbst und Winter geerntet wird. Auf dem Bild oben ist sie noch nicht ganz reif, zu viel Power geht noch in das Grün der Pflanze. Erst, wenn sie ganz verwelkt ist, geht die Kraft in die Knolle. Sie eignet sich hervorragend als roh verzehrbare oder gekochte Alternative zu Kartoffeln und ist leicht in der Natur zu finden.


Wildes Foraging im Herbst – Pilze, Beeren und Früchte ernten


Nali mit violetten Lacktrichterlingen
Nali mit violetten Lacktrichterlingen

Pilze sammeln im Herbst – Steinpilze, Pfifferlinge und mehr

Pilze spielen eine wichtige Rolle beim wilden Sammeln im Herbst. Steinpilze, Pfifferlinge und Maronenröhrlinge sind begehrte Speisepilze. Auch violette Lacktrichterlinge und Rotfußröhrlinge lassen sich zu dieser Jahreszeit noch gut finden. Achte darauf, dass du dich vor dem Sammeln gut informierst, denn es gibt giftige Pilze, die den essbaren Arten ähnlich sehen. Früher habe ich Pilze geschnitten, heute drehe ich sie heraus. Es geht hauptsächlich darum, sie sicher bestimmen zu können und das Myzel vor Austrocknung und mechanischen Schäden zu schützen, da es durch direkte Sonneneinstrahlung oder Trockenheit geschädigt werden kann. Auch Fäulnis kann auftreten, wenn organisches Material wie Pilzreste im Boden verrotten, was beim Schneiden der Pilze passieren kann.


Herbstbeeren – Schlehen, Hagebutten und Weißdorn

Die Beeren, die im Herbst geerntet werden können, sind nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund. Schlehen, Hagebutten und Weißdorn-Beeren sind typische Wildfrüchte, die jetzt reif sind. Schlehen schmecken nach dem ersten Frost weniger herb, und Hagebutten lassen sich zu Marmeladen und Tees verarbeiten.


Wurzeln und Knollen – Topinambur und mehr

Beim wilden Sammeln im Herbst dürfen Wurzeln und Knollen nicht fehlen. Eine besonders beliebte Knolle ist der Topinambur. Diese vielseitige Pflanze hat ihre Hauptsaison im Spätherbst und Winter. Die Wurzel kann roh gegessen oder gekocht werden und ist eine gesunde Alternative zu Kartoffeln. Auch hier gilt: Achte darauf, verantwortungsvoll zu ernten, um die Pflanzenbestände nicht zu gefährden.


Obst- und Nachlese – Kartoffeln, Birnen, Äpfel und Zwetschgen

Neben wilden Beeren und Pilzen kannst du im Herbst auch Obst wie Birnen, Zwetschgen und Äpfel sammeln. Oft gibt es Bäume, die frei zugänglich sind, aber auch Nachlese auf den Feldern ist eine Möglichkeit. Bei der Nachlese handelt es sich um das Einsammeln von übrig gebliebenem Obst und Gemüse nach der Ernte, wie z.B. auf einem Kartoffelacker.


Herz-Kartoffel-Fund bei der Kartoffel-Nachlese
Herz-Kartoffel-Fund bei der Kartoffel-Nachlese

Wichtig ist, dass du vor dem wilden Sammeln auf Feldern und Plantagen die Erlaubnis der Landwirte einholst. Was nach der Ernte übrig bleibt, gehört in der Regel den Bauern, und du solltest auf jeden Fall vorher fragen. Nach der Ernte bleiben oft einige Kartoffeln im Boden zurück. Diese gehen bei Frost jedoch kaputt und nur wenige werden im nächsten Jahr wieder austreiben. Zudem wird auf den Feldern meist ein Fruchtwechsel durchgeführt, und freiwillig aufkeimende Kartoffeln sind daher oft gar nicht gewünscht.

Ich sammle kiloweise Kartoffeln, von denen ich den ganzen Winter über essen kann. Zuerst verwerte ich die von der Erntemaschine leicht beschädigten Kartoffeln, dann nach und nach die restlichen. Stellen mit Grünfärbung schneide ich großzügig aus. Dunkel, kühl und trocken gelagert sind Kartoffeln 2-4 Monate haltbar.


Achtsamkeit beim wilden Sammeln im Herbst

Beim wilden Sammeln im Herbst solltest du stets achtsam sein, um die Umwelt zu schonen. Sammle nur so viel, wie du auch verwenden kannst, und informiere dich über die jeweiligen Pflanzensorten, um sie sicher und nachhaltig zu ernten. Es sind Geschenke der Natur oder Überbleibsel von der Landwirtschaft. Wilde Pflanzen und Früchte sind so wertvolle Schätze – echte LEBENS-Mittel. Ich freue mich über die Fülle, die der Herbst zu bieten hat.


Ein herzliches Dankeschön an die Landwirte, die mich die Nachlese machen lassen!


Wenn du Freude am wilden Sammeln hast, abonniere gerne meinen YouTube Kanal. Ich drehe dort Videos von einer Länge von 2-3 Minuten als Zusammenschnitte von unseren Streifzügen und freue mich total, wenn du dabei bist. Oft koche ich direkt danach was Feines aus den gesammelten Köstlichkeiten!




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